Wie alles begann. Die Geschichte der FilzWerk Teppiche

Wie alles begann. Die Geschichte der FilzWerk Teppiche

Es muss Ende der 1990er gewesen sein, als sich Barbara Müller darüber ärgerte, dass bei der Pantoffelherstellung so viele Zuschnittreste übrig blieben. Sie suchte nach einer Idee, wie sie das wertvolle Material, das sie doch vorher in mühsamer Filzarbeit aus Schafwolle hergestellt hatte, weiterverwenden könne.

Es lag nahe, dass sie als gelernte Schneiderin zunächst versuchte, etwas an der Nähmaschine damit zu machen. Und so entstand die Idee zu den Teppichen für Wand und Boden.

Mittlerweile fertigt sie zusammen mit ihrem Mann Michael so viele Teppiche, dass die Filzreste nicht mehr ausreichen. Auch wenn Kunden spezielle Farben im Sinn haben, müssen eigens für die Teppiche Filze hergestellt werden, um die Kundenwünsche realisieren zu können.

Die Filzqualität ist heute eine ganz andere als noch am Anfang dieser langen Teppichgeschichte. Damit der Filz, der in den Teppichen verarbeitet ist, langlebig und robust allem, was einem Teppich so zugemutet wird, widersteht, werden heute die fertigen Filze vor dem Zuschneiden einem weiteren Filzprozess unterzogen. Hierdurch wird der Filz um ein Vielfaches fester und stabiler.

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FilzWerk-Teppiche und Gerhard Richter

Viele Jahre ist Barbara Müller mit den Teppichen durch die Republik gereist, um sie auszustellen und auf Messen und Kunst- und Kulturveranstaltungen zu präsentieren und zu verkaufen.

Um ein Haar hätte ein Teppichwerk von ihr sogar einen bedeutenden deutschen DesignPreis erhalten, bis dann eines Tages auf einem Kunsthandwerkermarkt in Köln ein Marktbesucher sagte, dass ihn genau dieser Teppich an das Richterfenster im Kölner Dom erinnern würde.

Heute wissen Barbara und Michael Müller, dass es noch viel mehr Parallelen zu Gerhard Richters Arbeiten mit den Farbfeldern gibt, die sich parallel ohne Gegenseitige Kenntnis voneinander entwickelten.

Hier folgt ein kleiner Vergleich, der die Parallelen aufzeigt:

1) Ideenfindung

Gerhard Richter hatte bei einem Malergeschäft Farbkarten gesehen, wie sie ein jeder kennt. Diese Karten hatten ihn inspiriert. Er wollte mit dem Vorhandenen etwas machen, indem er es in völlig neuer Weise neu anordnete. So zerschnitt er mit der Schere die Farbfeldkarten und setze sie zu abstrakten Bilderwerken neu zusammen. Auf diese Weise entstand zum Beispiel sein Werk 4900 Farben. Und auch Barbara Müller wollte mit bereits Vorhandenem, dem Zuschnittrest, etwas Neues und Abstraktes schaffen.

2) Zufallsprinzip und konkrete Planung

Gerhard Richter hat beim Kölner Domfenster ganz gezielt Farben verwendet, die auch in den anderen Kirchenfenstern vorkamen und diese prozentual genau festgelegt (= gezielte Planung). Danach hat er ein Computerprogramm die Farben nach dem Zufallsprinzip verteilen lassen (=Zufall). Das Computerergebnis hat er dann um die vertikale Achse gespiegelt, um Gleichmäßigkeit und Harmonie in das Werk zu bekommen (= Planung).

Barbara Müller und ihr Mann arbeiten Kundenaufträge nach einer ähnlichen Vorgehensweise ab:

Die Entwicklung eines Farbkonzeptes findet zusammen mit dem Kunden statt (= gezielte Planung). Gemeinsam wird überlegt, welche Farben verwendet werden sollen und welche nicht. Manchmal soll das Rot der Gardinen des Kunden oder das Braun des Sofas mit aufgegriffen werden, um so eine zum Wohnraum harmonisch passende Farbkomposition zu erhalten. Und manchmal gibt es Farben, die der Kunde überhaupt nicht mag und die auf keinen Fall in das Kunstobjekt einfließen sollen (= bewusste und gezielte Planung).

Sind die Farben festgelegt, wird gemeinsam der prozentuale Anteil einer jeden Farbe festgelegt (= wieder gezielt geplant). Hiernach werden die Filzstoffe in ausreichender Menge hergestellt und zu kleinen Quadern 3,5×7 cm oder 3,5×3,5 cm geschnitten. Dies wird ausschließlich von Hand mit einer Schneiderschere und nicht mit einer Stanze gefertigt. Wie von selbst entsteht eine leichte Unregelmäßigkeit in der Größe der Stücke. Hierdurch ist das wunderbare, lebhafte, sich bei wechselndem Licht ständig verändernde Aussehen dieser Objekte gewährleistet. Industriell geschnittene Quader sehen einfach langweiliger aus und würden niemals so einen starken Oberflächencharakter hervorbringen können. Sind die Quader fertig zugeschnitten, werden sie in der Werkstatt in kleinen Türmen aufgehäuft, um zu kontrollieren, ob die genau geplante Menge vorhanden ist.

Nun kommt bei FilzWerk das Zufallsprinzip ins Spiel. Nicht der Computer, sondern Barbara Müller selbst würfelt dann alles, was vorher exakt geordnet war, ganz wild durcheinander und vernäht es dann ohne zu überlegen und wie es gerade kommt.

So entstehen herrlich bunte Wand- und Bodenobjekte, bei denen ein Farbenspiel entsteht, das sich natürlich und harmonisch in den Wohnraum des jeweiligen Kunden einfügt und gut gefällt.

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In Richters Arbeit 4900 Farben ist ein weiteres Prinzip zu finden, das Parallelen zu der heutigen Arbeit von FilzWerk aufweist. Richter arbeitete bei dieser Arbeit mit kleinen quadratischen Farbfeldflächen, die sich verschiedenartig zu immer wieder neuen Kunstwerken zusammensetzen lassen.

Solch einen Gedanken hat Michael Müller in seinen Wandgestaltungselementen in der Kombination von Filz und Holz verfolgt. Bei diesen Objekten werden Filzstücke von 3,5 cm und 7 cm verwendet und zu Wandgestaltungselementen verarbeitet, die nicht nur im Bereich Schallschutz viele bauphysikalische Vorteile für den Endkunden bieten. 

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Teppichplanung am PC

Ihre konkrete Vorstellung vom Geplanten

Bei diesem Objekt wurden am Computer gezielt drei verschiedene Spielstände des Computerspieleklassikers Tetris als Designvorlage gewählt. Die 3D-Zeichnung wurde zuerst im CAD-Programm AutoCad erstellt und dann in ein Visualisierungsprogramm exportiert, um sie in der virtuellen Realität animieren und präsentieren zu können. Schnittstellen zu Architektur-Raumplanungs-Programmen wie z. B. Arcon-Visuelle-Architektur u. v. m. sind ebenfalls vorhanden.

Solch eine Computerplanung im Vorfeld der Teppichproduktion kann Ihnen helfen, ein klares Bild von dem zu bekommen, wie Ihre Idee einmal in der Realität aussehen wird. Solche Planungsgrundlagen sind ebenfalls notwendig, wenn es darum geht, einen Teppich zu erstellen, der ganz konkrete Muster haben soll.

Die Kosten hierfür sind geringer als Sie vielleicht annehmen. Der Aufwand dieser Leistung kann im Falle einer späteren Auftragserteilung als Gutschrift wieder verrechnet werden. . Wenn jedoch kein Auftrag zustande kommt, muss diese Leistung vergütet werden, da es momentan nicht möglich ist, diese Art von Planung unentgeltlich bereitzustellen.

Wenn Sie Interesse an dieser Zusatzleistung haben, sprechen Sie uns an. Tischlermeister Michael Müller wird Sie gerne persönlich in diesem Feld beraten.

 Sie erreichen ihn telefonisch unter der 0175 342 73 57.

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